Kurz nach der Geburt von Mila habe ich mich gefragt, was man denn wohl jetzt mit so einem Baby für Kurse macht. Man hört ja immer so viel von Pekip und Krabbelkursen, Frühförderung, Babyschwimmen und und und. Wie mit allen anderen Themen ist man auch damit zu Anfang völlig überfordert. Nachdem mich meine Hebamme im Wochenbett ziemlich ermahnend gefragt hat, wann ich denn mit der Rückbildung anfange und ich zu dem Zeitpunkt darüber noch gar nicht nachgedacht hatte, fing die Recherche nach Kursen allgemein an.
Das Apfelbäumchen – der kompetente Säugling
Die Pausen zwischen dem Stillen und Wickeln habe ich dann erstmal mit googeln verbracht und bin recht bald auf das Apfelbäumchen in Widdersdorf gestoßen. Dort gab es einen Kurs „der kompetente Säugling“ für Babys ab 3 Monaten. Klingt erstmal lustig, aber von den Kursinhalten war es ziemlich ähnlich zu den überall so hochgelobten Pekip Angeboten. Wir hatten Glück und haben einen Platz für Mila bekommen und waren auch tatsächlich ab dem 3. Monat bis zum ersten Lebensjahr durchgängig dabei. Das Apfelbäumchen ist eigentlich eine Hebammenpraxis, bietet aber auch ein breit gefächertes Kursangebot an. Sie sitzen in Widdersdorf im neu gebauten Komplex an der Abtei direkt neben dem großen E-Center. Praktisch, da man die Parkplätze von Edeka, dm & Co nutzen und gleich auch noch im Anschluss einkaufen gehen kann.
Jana, die Kursleiterin ist Hebamme und kennt sich sehr gut mit den Entwicklungsstufen der Säuglinge und den einzelnen Phasen aus. Die Kursinhalte waren immer genau auf das entsprechende Alter abgestimmt und jedes einzelne Baby wurde entsprechend seiner Entwicklung gefördert oder wir haben entsprechendes Spielzeug genutzt oder Lieder und Sprechreime gesungen. Alle Babys im Kurs waren im gleichen Alter (alle aus Mai 2014) sodass wir Mamis uns auch perfekt zu Fragen austauschen konnten. Wir haben Themen wie Stillen, Beikost, Schlaf und Co besprochen und bei allen Babys das erste Drehen, Robben/Krabbeln und später auch Laufen beobachten können. Wir waren eine tolle Truppe und der harte Kern trifft sich noch heute!
Besonders schön fand ich das Ritual, dass wir jede Stunde mit dem gleichen Lied eingeleitet haben: Dem Küsschenlied vom Traumzauberbaum. Dieses Lied verbinde ich jetzt fest mit der Babyzeit von Mila und wir singen es noch jetzt immer wieder gerne. Uns die schönen selbstgebastelten Spielzeuge und die Laterne zu Sankt Martin werden wir auch aufheben und als Erinnerungsstücke behalten!
Musikgarten im mas
Als Mila ungefähr 6 Monate alt war, hat mir eine liebe Freundin, die ich im Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt habe, dann zusätzlich den Musikgarten im mas (einem Sportstudio hier in Köln) empfohlen: Leni, ihre Tochter, die nur 2 Tage älter ist als Mila wäre wahnsinnig begeistert vom Singen und Tanzen. Schon sehr bald hatte ich das Glück auch einen Platz im gleichen Kurs zu bekommen und Leni und Mila konnten zusammen singen und klatschen gehen. Dort habe ich dann Manju kennengelernt, die von da an eine feste Konstante in meinem Mamadasein wurde.
Mila hat nicht genug bekommen von Manju und ihrer offenen begeisternden Art. Sie ist ein furchtbar positiver Mensch und schafft es sehr schnell, dass die Kinder ihr vertrauen und sich öffnen. Mila wollte schon in der zweiten Stunde unbedingt auf Manjus Schoß sitzen und mit ihr zusammen singen.
Im Musikgarten werden altersgerechte Lieder gesungen, die Kinder lernen erste Instrumente wie Klanghölzer, Maracas, Rassel-Eier und Glöckchen kennen. Der Ablauf der Stunde ist grundsätzlich immer gleich, damit die Kinder sich an die Reihenfolge gewöhnen. Die unterschiedlichen Bereiche wie Lieder zum Mitmachen/Tanzen, Sprechreime und Fingerspiele werden abgedeckt. Mila kannte schnell die einzelnen Lieder und versuchte aktiv mitzumachen. Am meisten hatte es ihr die Löwenjagd angetan – hier wird quasi eine Löwenjagd als Geschichte mit viel Spannung und Action nachgespielt. Ich kannte den Text auch schnell auswendig und Mila und ich haben fast täglich zu Hause unsere eigene Löwenjagd veranstaltet.
In fast jeder Stunde Musikgarten gab es ein Highlight. Im Sommer wurde das Planschbecken ausgepackt und alle Kinder saßen zusammen im Wasser, zu Karneval waren wir alle verkleidet und haben eine Karnevalsparty gemacht, wir haben Rollbretter und Kästen zu „Autos“ umgebaut und die Kinder sind in der Halle um die Wette gefahren (natürlich mit uns Eltern als „Fahrer“) oder Manju hat Seifenblasen mitgebracht und die Kinder damit begeistert. Das Konzept des Musikgartens gibt es aber nicht nur in Köln. Es ist ähnlich wie beim Pekip – es gibt viele Anbieter, sicher auch bei Dir in der Nähe!
Eltern-Kind-Turnen bei Manju
Beim Musikgarten sind wir dann geblieben, bis Mila 1 Jahr alt war und ich wieder arbeiten musste, sodass ich vormittags leider keine Zeit mehr hatte. Aber Manju hat ja glücklicherweise ein großes Angebot an Kursen, sodass wir dann einfach in den nächsten Kurs gewechselt sind. Zum Krabbelkurs und Eltern-Kind-Turnen im Quäker Nachbarschaftsheim.
Dort gibt es einen „Tobrraum“, der mit allem ausgestattet ist, was das Kinderherz begehrt! Überall liegen Matten unterschiedlicher Stärke, ein hoher Kasten mit Treppe zum runterhüpfen, ein Trampolin, ein Klettergerüst mit Sprossenwand und Netz zum drauf rumklettern, zwei unterschiedliche Rutschen, riesige Würfel, Bauklötze und andere Elemente mit denen man tolle Gebilde bauen kann und und und.
Manju hat aber auch in jeder Stunde ein Highlight aus der Kammer gezaubert. Es gab zum Beispiel leuchtende Flummis oder sich drehende Bretter auf die sich die Kinder stellen können oder es wurde ein Kletterparcours aufgebaut. Es war für die Kinder immer was los um die Motorik zu schulen und Neues auszuprobieren.
Musik-Sport-Kombi bei Manju
Als Mila auch aus diesem Kurz rausgewachsen war (mit ca 2 Jahren) haben wir in den nächsten Kurs gewechselt. In die Musik-Sport-Kombi auch wieder im Quäker Nachbarschaftsheim. Hier haben wir uns immer zunächst in der Turnhalle getroffen und nach Begrüßungsliedern und dem Sauseschritt ging es weiter mit Tanzen und Laufspielen. Hier war auch für uns Eltern ganzer Körpereinsatz gefordert. Beim Sauseschritt läuft man zuerst als Eltern mit und wenn die Kinder sich nach und nach trauen, flitzen sie auch schnell alleine um alle die im Kreis auf dem Boden sitzen und singen.
Im Anschluss gibt es immer wieder einen wechselnden Feinmotorik-Teil z.B. mit einem Flummi oder einem Tischtennisball oder vielen anderen tollen Dingen die Manju im Internet so auftreibt… Nach weiteren Laufspielen, bei denen die Kids dann auf Zehenspitzen oder rückwärts Laufen üben, geht es dann eine Etage tiefer in den schon bekannten Toberaum. Da kennen sich die Kids dann ja schon aus und machen das was sie am liebsten tun: Rutschen, Klettern, Springen… bis das Ende der Stunde zur Entspannung mit ein Paar Liedern und der Löwenjagd oder einer Pizza-Massage endet.
Mila hat mit knapp 2 ihren kleinen Bruder Moritz bekommen und er war ab seiner zweiten Woche mit dabei. Zuerst im Maxicosi (in Sicherheit auf der Bühne) oder in der Trage, dann selbst schon krabbelnd im Toberaum. Er durfte als Geschwisterkind immer kostenlos dabei sein!
Babykurs bei Manju
Und da ich Moritz natürlich ebenso viel Aufmerksamkeit und „Förderung“ schenken wollte, wie ich es damals bei Mila gemacht habe, bin ich dann ab seinem 3. Lebensmonat zu Manju in den Babykurs gegangen. Damals noch im Dojo im Kishintai, mittlerweile ist Manju in eine neue Lokation auf die Mozartstraße gewechselt . Der Babykurs war eine Kombination aus Babymassage und den Elementen die man aus dem Pekip und den üblichen Babykursen kennt.
Wir haben wieder viel gesungen, Fingerspiele gemacht, der Entwicklung entsprechendes Spielzeug genutzt und uns auch einfach viel ausgetauscht. Die Elemente der Babymassage waren Teil der ersten Stunden, sodass man die grundsätzliche Technik lernt und dann zu Hause weitermassieren kann. Die Stunden waren grundsätzlich auch immer gleich aufgebaut, damit die Kids sich an dem Ablauf gewöhnen können. Manju hat in ihrem Fundus aber so viel Spielzeug, dass es auch hier in jeder Stunde ein Highlight gibt und es nie langweilig wird.
Das Größte für alle Kinder in dem Kurs war die kleine Rutsche und der Bälle-Bus. Moritz war ab dem Moment als er krabbeln konnte, nicht mehr von der Rutsche weg zu bekommen. Es gab auch einige Bootsausflüge mit den zwei kleinen Gummibooten :)!
Das einzige was ich im Apfelbäumchen besser fand, war dass die Kinder alterstechnisch näher beieinander waren. Weil damals alle Kinder ungefähr zeitgleich angefangen haben sich zu drehen, zu essen oder zu krabbeln, war es einfacher sich entsprechend mit allen Fragen und Bedenken auszutauschen. Bei Manju waren die Kinder von Anfang Januar bis Ende März geboren, was in dem Alter ja schon sehr große Unterschiede macht. Für mich als „Zweit-Mami“, war es jetzt nicht so wichtig, weil ich nicht mehr so viele Fragen hatte oder unsicher war, aber als „Neu-Mami“ fand ich es damals im Apfelbäumchen wahnsinnig hilfreich.
Leider schaffe ich es jetzt mit Arbeit und zwei Kindern nicht mehr nachmittags nach Ehrenfeld zu fahren um weiterhin zu Manjus Kursen zu gehen, sodass wir jetzt mittlerweile zu den Ballinos zum Turnen bzw. Ballspielen nach Lövenich und zum Eltern-Kind-Turnen zum FC Junkersdorf gewechselt sind. Ich war auch mit beiden Kindern beim offenen Babyschwimmen im mas, was ich wirklich sehr empfehlen kann, aber zu den neueren Kursen und zum Babyschwimmen schreibe ich nochmal separat.
Mila fragt heute (nach fast 4 Monaten) immer noch, wann wir endlich mal wieder zu Manju zum Turnen fahren…
Die Links zu den einzelnen Kursen findest du hier:
http://www.apfelbaeumchen-koeln.de/k-u-r-s-a-n-g-e-b-o-t-e